CONNECTED RIDING INTERNATIONAL NEWSLETTER 1/2020
Connected Riding Germany
Connected Riding Deutschland hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich, und wir blicken mit Spannung auf 2020! Die Arbeit im Verein Connected Riding Deutschland hat sich sehr gut weiterentwickelt, unsere Vorstandsvorsitzende Carlita Picard ist aus der Babypause zurück, und wir freuen uns darauf, bald eine ganze Handvoll neue Practitioner im Verein begrüßen zu dürfen! 
Gemeinsam mit Connected Riding International sind wir nun Teil eines internationalen Newsletters, der aufzeigt, wie bunt und vielfältig unsere Arbeit in Europa und Amerika ist und wie wir miteinander vernetzt und verbunden sind. 
Wir sind ein Team von international arbeitenden Lehrern, und wir alle teilen die Vision von Connected Riding - Peggy´s und Susan´s Vision. Lasst uns gemeinsam die Welt für unsere Pferde ein kleines bisschen besser machen! 
Sandy Weller


Connected Riding Germany is looking back to a successful year and we look forward with anticipation to 2020! The work in our German Connected Riding Club has successfully developed, our Club Chairwoman is back from pregnancy leave, and we look forward to welcome a handful of new Connected Riding Practitioners in the next year!
Together with Connected Riding International we are now part of an international newsletter that shows how colourful and versatile our work in Europe and America is and how we´re all linked and connected. 
We are a team of internationally working teachers and we all share the vision of Connected Riding - Peggy´s and Susan´s Vision. Let us together make the world a little bit better for our horses!
Lehrerin Anja G ö rtzen Fallstudie
Sarah und Winni
 
Sarah hat sich an mich gewendet und um Unterricht gebeten, weil ihr Pferd Winni schon im Trab nicht zu halten war. Sie ist 2 Jahre gar nicht geritten, weil sie sich und ihrem Pferd diesen Stress ersparen wollte.

Sarah hat mir ein altes Bild geschickt und folgendes geschrieben:

Bild vorhe

Winni und ich haben keinerlei Verbindung beim Reiten, er ist extrem gestresst und ich sitze gefühlt nur im „Schleudersitz“. Ich halte ihn vorne fest, weil er mir ansonsten unter dem Hintern wegrennt und fast durch geht. Das Reiten ist für mich unglaublich stressig und ein reinster Kraftakt.“

Nach einigen Reitstunden, entstand dieses Bild:

Bild nachher

Sarah schreibt : „Bereits nach wenigen Unterrichtsstunden bei Anja hat sich das Reitgefühl völlig gedreht. Ich lerne loszulassen und Winni über Zügelkämmen und einen lockeren Sitz zu reiten. Durch Übungen wie zB das Rotieren in meinem Körper lerne ich ihn besser „unter mich“ zu reiten.

Winni ist viel zufriedener und nimmt die neuen Techniken und Übungen super an.“

Das Zügelkämmen – eine Technik , die Peggy Cummings unterrichtet – gibt Sarah die Möglichkeit in einem steten , aber nicht starren Zügelkontakt zu sein. Zusammen mit dem Neutralen Becken hat Winni sehr schnell verstanden, dass er nicht mehr festgehalten , sondern unterstützt wird, sich zu dehnen. Er hat schon in der ersten Stunde aufgehört wegzurennen.

Darüber haben wir uns sehr gefreut.

Winni hat noch die Tendenz auf die Vorhand zu fallen. Die Dehnungshaltung 

Lehrerin Anja G ö rtzen Fallstudie
Jaquima geht nicht vorwärts
 
Jaquima ist eine Freibergerstute , die nicht vorwärts gehen mag und sehr instabil und unsicher ist.
Treiben alleine hat nicht genützt.
Vorher Bild
 
Jaquima trägt ihren Kopf sehr hoch. Der Körper ist fest.
Um sie aus dieser Haltung zu bringen, rotiert die Reiterin hier nach außen, das löst den Rippenkorb. Die beiden brauchen noch eine Unterstützung vom Boden um in Gang zu kommen.
 
Ihre Besitzerin hat lange Zeit Connected Körperarbeit gemacht , um Jaquima zu zeigen, dass sie den Kopf senken darf. Die Kombination mit der Connected Bodenarbeit hatte schon dazu geführt, dass Jaquima an der Hand gelernt hat, ihre Haltung zu verändern.
Sie wußte also schon, was die Reiterin eigentlich von ihr wollte.
 
Und es war schön mitzuerleben, dass Jaquima ihre Körperhaltung einige Zeit später ändern konnte.
Bild ;Jaquima nachher
 
Sie hat den Hals aus der Schulter herausteleskopiert, das Rücken- Nackenband unterstützt nun eine Dehnung durch den ganzen Körper. Die Energie der Hinterbeine kann durch den Körper fließen und das Pferd läuft zufrieden vorwärts.

Lehrerin Vanda Oosterhuis Fallstudie
Tölt, Zirkel und Rotation

Viele Isländer können zwar gut geradeaus tölten, haben aber Probleme mit Kurven.
Da ist die Rotation sehr wichtig.
Selbstverständlich soll das Pferd in Schritt (und wenn es traben kann auch im Trab) lernen, sich auszubalancieren in der Kurve, und natürlich ist Bodenarbeit die Basis für gute Balance.

Aufgrund der 1- und 2- Beinstütze im Tölt, muß das Pferd sich aber mehr ausbalancieren, als in anderen Gangarten. Deswegen ist es gut, erst mit großen Zirkeln anzufangen, oder sogar mit Ovalen. Ein Oval ist ja ein halber Zirkel mit einem Teil geradeaus, in dem sich das Pferd sich wieder neu ausbalancieren kann.
Praktisch ist es etwas zu haben, wo man außen herum reiten kann. Auf den Fotos benutze ich ein Viereck aus Balken. Pylonen sind auch gut, im Grunde ist es egal was man benutzt, ein visuelle Hilfe macht es aber viel einfacher, genaue Zirkel zu reiten. 

Das Tempo soll so sein, wie es für das Pferd am einfachsten ist. Ein ruhiges Tempo ist besser als schnell, und das Pferd soll nicht wegrennen weil es kein Balance hat. Dann erst große Zirkel reiten, oder nur die Bahnecken benutzen.
Zirkel helfen, sehr passige und steife Pferden besser zu tölten, es wird aber einige Zeit dauern, bevor sie sich wirklich biegen können, da es schwer für sie ist die Hinterhand gut zu benutzen, und im Rücken, Hals und in der Schulter loszulassen.

Wie wir wissen, ist die Rotation immer wichtig beim Reiten. Wenn man mehrere Zirkel töltet, ist es wichtig sehr genau zu spüren was das Pferd kann, wo es in Balance ist und wo nicht. Spüre, ob es besser ist nach innen, oder auch mal nach außen zu rotieren. Dabei gehe ich aus von einem neutralen Becken, na ja alles was ein Connected Sitz ergibt.
Wie man auf den Fotos sehen kann, rotiere mal mehr, mal weniger, es kommt darauf an was mein Pferd braucht, und in welche Richtung wir gehen. Iduna ist ein 4-Gänger mit einem mittleren Tölt aber mit guter Balance im Tölt (dank viel Connected Riding und Bodenarbeit!). 

Wenn Zirkel gut gelingen, ist es schön Achten und dann einen Slalom zu reiten. Da kann man wirklich testen, ob das Pferd in Balance ist, weil man ja ständig durch die Mittellinie geht beim Seitenwechsel.
Dann ist es so schön zu spüren wie das Pferd immer lockerer wird, die Hinterhand besser benutzt, und tölten immer mehr Spaß macht!

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