Tölt, Zirkel und Rotation
Viele Isländer können zwar gut geradeaus tölten, haben aber Probleme mit Kurven.
Da ist die Rotation sehr wichtig.
Selbstverständlich soll das Pferd in Schritt (und wenn es traben kann auch im Trab) lernen, sich auszubalancieren in der Kurve, und natürlich ist Bodenarbeit die Basis für gute Balance.
Aufgrund der 1- und 2- Beinstütze im Tölt, muß das Pferd sich aber mehr ausbalancieren, als in anderen Gangarten. Deswegen ist es gut, erst mit großen Zirkeln anzufangen, oder sogar mit Ovalen. Ein Oval ist ja ein halber Zirkel mit einem Teil geradeaus, in dem sich das Pferd sich wieder neu ausbalancieren kann.
Praktisch ist es etwas zu haben, wo man außen herum reiten kann. Auf den Fotos benutze ich ein Viereck aus Balken. Pylonen sind auch gut, im Grunde ist es egal was man benutzt, ein visuelle Hilfe macht es aber viel einfacher, genaue Zirkel zu reiten.
Das Tempo soll so sein, wie es für das Pferd am einfachsten ist. Ein ruhiges Tempo ist besser als schnell, und das Pferd soll nicht wegrennen weil es kein Balance hat. Dann erst große Zirkel reiten, oder nur die Bahnecken benutzen.
Zirkel helfen, sehr passige und steife Pferden besser zu tölten, es wird aber einige Zeit dauern, bevor sie sich wirklich biegen können, da es schwer für sie ist die Hinterhand gut zu benutzen, und im Rücken, Hals und in der Schulter loszulassen.
Wie wir wissen, ist die Rotation immer wichtig beim Reiten. Wenn man mehrere Zirkel töltet, ist es wichtig sehr genau zu spüren was das Pferd kann, wo es in Balance ist und wo nicht. Spüre, ob es besser ist nach innen, oder auch mal nach außen zu rotieren. Dabei gehe ich aus von einem neutralen Becken, na ja alles was ein Connected Sitz ergibt.
Wie man auf den Fotos sehen kann, rotiere mal mehr, mal weniger, es kommt darauf an was mein Pferd braucht, und in welche Richtung wir gehen. Iduna ist ein 4-Gänger mit einem mittleren Tölt aber mit guter Balance im Tölt (dank viel Connected Riding und Bodenarbeit!).
Wenn Zirkel gut gelingen, ist es schön Achten und dann einen Slalom zu reiten. Da kann man wirklich testen, ob das Pferd in Balance ist, weil man ja ständig durch die Mittellinie geht beim Seitenwechsel.
Dann ist es so schön zu spüren wie das Pferd immer lockerer wird, die Hinterhand besser benutzt, und tölten immer mehr Spaß macht!